Brief vom 19.November 2012 06.12.2012 17:11 Uhr

Von Johannes Naether an mich und 4 weitere Empfänger


Lieber Bruder Wiesenhütter,

hiermit bestätige ich den Eingang des Schreibens, das du gemeinsam mit Heinz Laarhuis und Falko Wendlandt an verschiedene Dienststellen unserer Freikirche in Deutschland, an die EUD und die General Conference, USA, sowie an die Theologische Hochschule in Friedensau gerichtet hast. Nach Rücksprache mit Bruno Vertailler und Günther Machel werde ich zunächst nur kurz antworten.

Von Heinz Ewald Gattmann erfuhr ich, dass er Euch zu einem Gespräch im Januar nach Hamburg eingeladen hat, um über euer Anliegen zu sprechen. Wir möchten weder dem Gesprächsverlauf, noch einem möglichen Gesprächsergebnis vorgreifen und sehen daher von einer inhaltlichen Stellungnahme und Bewertung des Briefes zunächst ab. Heinz Ewald Gattmann wird uns über euer Treffen informieren, damit wir dann entsprechend reagieren können.

 

Mit freundlichen Grüßen – Johannes Naether   





AW: Gesprächstermin 12.12.2012 16:16 Uhr

Von Heinz-Ewald Gattmann an mich


Lieber Wiesenhütter,

 

als Termin schlage ich Dienstag, den 15. Januar, 14.00h hier bei uns im Büro vor. Brd. Foth würde auch an dem Treffen teilnehmen.

 

Viele Grüße

 

Heinz-E.Gattmann

 



AW: Gespräch über Islam 14.02.2013 11:21 Uhr

Von Günther Machel an mich und 3 weitere Empfänger


Lieber Heinz-Ewald,

 

danke, dass Du das Gespräch mit den Brüdern geführt hast. Ich denke, dass das der beste Weg zunächst war.

Leider kann ich Dir keinen geeigneten Gesprächspartner aus unserem Bereich für die Brüder melden. Die EUD kennt sicherlich Personen, die geeignet wären. Ob sie hier eine Vermittlerrolle übernehmen kann und will, muss von ihnen entschieden werden.

 

Liebe Grüße,

Günther



Ort
 
 
Vereinigungsbüro, Hansa - Vereinigung
 
Zeit 15. Januar, 14.00h  – 16.00h 

Anwesend: HE. Gattmann, Hansa - Vgg 
  
Rolf Wiesenhütter, Heinz Laarhuis, Falko Wendland
 
 
 
Gesprächsnotiz
 
 
Die Brüder Wiesenhütter, Laarhuis und Wendland hatten sich im Herbst 2012 mit einem Brief bzgl. der Einschätzung des Islam durch die Freikirche der STA an die Hansa - Vereinigung, den NDV, SDV, die  EUD u.a. gewandt.  Die Hansa - Vereinigung hat  die Brüder daraufhin zu einem Gespräch eingeladen. 
  
Während des Gespräches bekräftigten die Brüder ihre Einschätzung zum Islam, den sie als gefährlich und nicht gleichwertige Religion zum christlichen Glauben einstufen. Auf Grund verschiedener Veröffentlichungen in der deutschsprachigen, adventistischen Literatur treibt sie die Sorge, dass der Islam nicht deutlich und klar in seiner Unterschiedlichkeit zum Christentum charakterisiert wird.
 
Die Brüder befürchten, dass eine verkürzte Darstellung des Islam innerhalb der Adventgemeinde zu einem fatal falschen Bild führen könnte. Diverse Ansprech-partner innerhalb der Freikirche, an die die Brüder sich mit ihrer Sorge gewandt  haben, haben bis dato nicht geantwortet. Daraus ist für sie die Situation entstanden, dass sie nicht  wissen, wer für sie als kompetenter Ansprechpartner seitens der Freikirche zur Verfügung steht. Sie bitten darum, dass die Verbände bzw. die EUD ihnen solche Ansprechpartner oder Institutionen  nennen, an die sie sich mit ihren Sorgen und Fragen wenden können.  
  
Das Gespräch fand in einer offenen, brüderlichen Atmosphäre statt und wurde mit Gebet beendet.
 
 
Heinz - E. Gattmann


Die Gesprächsnotiz von Br. Gattmann weicht allerdings erheblich von meinem Gedächtnisprotokoll ab, welches ich unmittelbar nach dem Gespräch verfasste:

Falko Wendlandt

Rolf Wiesenhütter

Heinz Laarhuis

 

Die Adventbewegung in ihrer aktuellen Haltung zum Islam

 

Gedächtnisprotokoll  Rolf Wiesenhütter

 

Am 15. Januar 2013 fand um 14 Uhr ein Gespräch zu obigen Thema in der Hansa Vereinigung in Hamburg statt. Unser Gesprächspartner war der Vorsteher Dr. Ewald Gattmann, der zu diesem Gespräch eingeladen hatte.

Br. Gattmann übernahm die Einleitung und erklärte, dass er zu seiner bereits früheren Einlassung stünde, dass es normal sei, Gemeinsamkeiten zu suchen, bevor man mit Personen einer anderen Religion ins Gespräch ginge. Er verwies auch auf die Aussage, die uns bereits von Br. Vertailler schriftlich vorliege, das die mit der Thematik beauftragten Adventisten keinerlei Kompromisse in Bezug auf die adventitische Theologie machten.

Daraufhin erklärte ich, dass wir 29 adventistische Veröffentlichungen gesichtet und ausgewertet hätten und sehr wohl die adventistische Theologie in Bezug auf Gott, Jesus, Wiederkunft etc. tangiert sehen.

 Wir bezweifeln, dass entscheidende Grundlagen in Bezug auf den Umgang mit dem Koran ganz offensichtlich keinerlei Beachtung finden. Dazu las ich aus dem Buch Islam und Terrorismus von Prof. Gabriel, der an der Universität in Kairo islamische Geschichte gelehrt hatte, bevor er zum Christentum konvertierte die Seiten 50 -52 vor. Hier wird erklärt, dass eine entscheidende Grundregel im Islam ist, dass die frühen Koranverse, in Mekka verfasst und den sog. friedlichen Islam beinhaltend, durch die späteren Koranverse aus Mekka , die den gewalttätigen Islam beinhalten, aufgehoben wurden, was praktisch bedeutet, dass es den friedlichen Islam nicht gibt. Br. Gattmann äußerte sich hierzu nur insofern, dass er einräumte, kein Islamexperte zu sein.

Desweiteren erklärte ich, dass für uns weder die Träume moslemischer Scheichs, noch Erfahrungsberichte von Brüdern die islamische Länder bereist hätten maßgeblich sind, sondern Prüfkriterium ist für uns ausschließlich das Wort Gottes. Falko Wendlandt las dazu die Schriftstelle verlas dazu die Schriftstelle 5.Mo.13; 1 -8 vor, welche beinhaltet, dass man solchen Propheten und Träumern nicht gehorchen soll, weil diese in einem System verhaftet sind, dass den Abfall von Gott lehrt.

Daraufhin erklärte ich, dass wir aus fünf verschiedenen Ländern adventistische Veröffentlichungen vorliegen haben, die übereinstimmend erklären, dass Christen, Juden und Moslems den selben Gott haben. Bruder Gattmann machte dazu zwei Bemerkungen, indem er einerseits erklärte, dass man veröffentlichte Texte unterschiedlich lesen und verstehen könne, und dass die Übereinstimmung darin zu erklären sei, dass es in der Adventbewegung eine Grundregel gäbe die besage, dass keine Veröffentlichungen zu gleichen Themen mit unterschied-lichen Aussagen herausgegeben werden.

Diese Argumentation ließen wir nicht gelten. Zum einen sind wir des Lesens mächtig und auch imstande einen Text richtig zu analysieren. Dazu brachten wir zum Ausdruck, dass es nicht sein kann, dass wenn eine Person eine falsche Sichtweise veröffentlicht, dass dann der Rest der Bewegung dazu verpflichtet wird, diese Sichtweise zu stützen und mitzutragen. In diesem Zusammenhang stellten wir klar, dass aus unserer Sicht die Kontrollinstanzen, die es nach Angabe von Br. Gattmann definitiv gibt, mit dem Auftrag Veröffentlichungen vorab zu prüfen, in der Islamfrage völlig versagt haben.

Br. Wendland brachte dann zum Ausdruck, dass dann, wenn man von Gemeinsamkeiten spricht, dieses zumindest das Potential beinhaltet, dass daraus in absehbarer Zeit eine "Ehe" entstehen könne. Wenn man die sog. Gemeinsamkeiten sorgfältig prüft, kann man zu diesem Eindruck gelangen. Bei Bruder Gattmann löste dieser Punkt erhebliche Unruhe aus, was uns nicht davon abhielt, bei dieser Haltung zu bleiben.

Danach sprachen wir weitere angebliche Gemeinsamkeiten wie die Sicht auf die Frage wer ist Gott in adventistischer und Islamischer Sicht, sowie über Jesus, der nach adventistischer Veröffentlichung angeblich im Koran auch als Messias verehrt wird. Durch verlesen entsprechender Suren und Bibeltexte machten wir klar, dass in diesen Fragen ebenso wie in der Frage der Wiederkunft Jesu von Gemeinsamkeiten keine Rede sein kann.

Br. Gattmann wandte ein, dass er Vorsteher in der Hansa Vereinigung sei, wo das Thema Islam und Moslems für uns keine Rolle spiele. Auch dieses Argument ließen wir nicht gelten, sondern machten deutlich, dass es nicht auf den unmittelbaren Kontakt zu Moslems ankäme, sondern darauf, wie unvoreingenommene Leser die massiv verkürzten Texte, die veröffentlicht wurden wahrnehmen, und welch verheerendes Bild diese auf uns als Adventisten und auf unsere Gemeinden wirft. Dies sei nicht nur Kontraproduktiv, sondern würde unsere eigenen Missionsbemühungen regelrecht torpedieren, da jeder, der auch nur ein wenig sachkundig ist, um uns aufgrund der veröffentlichten Positionen einen großen Bogen macht.

Br. Gattmann wandte daraufhin ein, dass sich unter den von uns gesichteten Materialien einige befänden, deren Ursprung in Hochschulen sei, die schließlich einen entsprechenden Forschungsauftrag hätten, der ja erst begonnen hätte und längst nicht abgeschlossen sei. Meine Einlassung darauf war, dass ja Br. Gattmann selbst mit seiner Promotionsarbeit eine Forschungsarbeit vorgelegt hätte, die entsprechend mit akademischen Würden anerkannt wurde. Ich fragte ihn dann, ob er seine eigene Arbeit als Forschungsansatz oder als Forschungsergebnis gewertet werden möchte. Natürlich ist seine Arbeit aus seiner Sicht ein Forschungsergebnis. Daraufhin sagte ich ihm, dass wir berechtigt davon ausgehen können, dass, wenn in adventistischen Medien wissenschaftliche Veröffentlichungen unter der Präferenz " Gemeinsamkeiten" stattfinden, wir diese keinesfalls als Ansätze, sondern als Ergebnisse bewerten müssen. Es brauchte allerdings mindestens fünf weitere Ansätze, bis Br. Gattmann wenigstens einräumte, dass die verkürzten veröffentlichten Darstellungen ein falsches Bild auf die Adventgemeinde abgeben.

Als nächsten Punkt sprachen wir das Thema Neutralität zum Staat Israel an, dass eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Islam darstellen soll. Die von unserer Seite notwendigen Erläuterungen trug Br. Laarhuis vor. Auf dieses Thema wollte sich Br. Gattmann gar nicht einlassen. Er wollte zunächst nicht einmal zulassen, dass dazu Bibeltexte verlesen werden. Br. Laarhuis ließ sich allerdings nicht beeindrucken und brachte die wesentlichen Punkte unter Zuhilfenahme der Bibeltexte Ps.83; 1-13 und Jesaja 40; 9 - 12 vor.

Wir wiesen auch auf verschiedene Texte aus dem 1. Johannesbrief hin, der uns darüber aufklärt, dass diejenigen, die leugnen dass Jesus der Sohn Gottes ist, der Antichrist seien.

Zum Abschluss stellte Bruder Laarhuis noch einige Gründe vor, warum der Adventismus in Deutschland einen beispiellosen Niedergang erlebt. Wir sehen einen kausalen Zusammenhang darin, dass das Wort Gottes mehr und mehr verlassen wird, was sich nicht nur im Verhalten zum Islam ausdrückt, sondern u.a. auch im Verhältnis zu Israel und im Verlassen des prophetischen Wortes erkennbar ist. Dazu vereinbarte br. Laarhuis mit Br. Gattmann eine schriftliche Erklärung.

 

Lübeck, 21. 1.2013

 



Lieber Bruder Wiesenhütter,

 

ich lasse dir von unserer Sekretärin die Seiten ausdrucken und per Post schicken.

 

Viele Grüße

 

HE. Gattmann  
 
Hamburg, den 12. Febr. 2013 


Anm.: Eine solche Liste haben wir bis heute nicht erhalten.